Baumwolle

Was ist Baumwolle? Mr Beam erklärt's

Baumwolle ist eine der weltweit ältesten Kulturpflanzen und eine überaus beliebte Naturfaser. Sie gehört zur Familie der Malvengewächse. Aus den Fasern entsteht das Baumwollgarn. Die Länge beeinflusst, wie fein der Stoff ist. Lies in diesem Blog alles Wissenswerte zur Herstellung, den Eigenschaften, der Pflege, den verschiedenen Produkten, wie Du Baumwollstoffe waschen und bearbeiten kannst und vieles mehr.

Was ist Baumwolle und welche Eigenschaften hat sie?

Die Naturfaser besteht zu rund 90 Prozent aus Zellulose. Letztere wird aus den Fruchtkapseln der Pflanze gewonnen. Die Faser wird dank der besonderen Struktur und Eigenschaften schon seit mehreren tausend Jahren und am häufigsten für die Herstellung verschiedenster Textilien und anderer Produkte kultiviert und verwendet. Von Vorteil sind:

  • Weichheit
  • Hautverträglichkeit
  • Atmungsaktivität
  • Feuchtigkeitsabsorption
  • Saugfähigkeit
  • Angenehmer Tragekomfort
  • Hohe Reißfestigkeit
  • Robustheit
  • Pflegeleichtigkeit
  • Langlebigkeit

Die Pflanze lässt sich in Rein- oder Mischformen verwenden. Die Faser ist luftdurchlässig und sehr saugfähig. Sie gibt überschüssige Wärme sehr gut nach außen ab. Die natürliche Faser besitzt ein sehr hohes Wasseraufnahmevermögen. Baumwollstoffe fühlen sich natürlich und angenehm an. Das Allergiepotenzial ist gering. Die Stoffe sind leicht zu färben und langlebig. Als Nachteil kann angesehen werden, dass einige Baumwollarten dazu neigen, leicht zu knittern. Die Naturfaser wird daher oft mit Polyester oder anderen Fasern gemischt. Der Stoff ist sehr saugfähig, wodurch die Trocknung jedoch länger dauert.

Die Geschichte der Baumwolle - wo wird sie angebaut?

Baumwollanbau

Diverse Garne weisen eine jahrtausendealte Geschichte auf. Dazu zählt die Naturfaser, die eine der ältesten Kulturpflanzen ist, zu den weltweit ersten Luxusgütern zählt und teuer gehandelt wurde. Inzwischen ist sie das am weitesten verbreitete Textil. Die Anfänge des Anbaus gehen auf 6.000 vor Christi zurück, wobei die ältesten Belege aus Indien, Arabien, Ägypten und Syrien stammen. Später hat sich die Naturfaser bis nach Europa ausgebreitet. Heute wird sie auf allen Kontinenten auf riesigen Plantagen angebaut, wobei die meisten in Gebieten mit wärmerem Klima zu finden sind. Die Baumwollpflanzen bevorzugen Sonnenlicht. 1764 wurde ein mechanischer Webstuhl erfunden und 1793 folgte eine Entkörnungsmaschine. Beides erleichterte die Herstellung und Verarbeitung deutlich. 1920 sorgten Erntemaschinen dafür, dass sie nicht mehr mühevoll per Hand gepflückt werden mussten. Mit dem Ausbau der Handelswege standen immer größere Mengen zur Verfügung.

Wo und wie wird Baumwolle angebaut?

Produzenten der Naturfaser sind beispielsweise:

  • Indien
  • China
  • USA
  • Mexiko
  • Ägypten
  • Brasilien
  • Pakistan
  • Türkei

Die Pflanze wird meistens einjährig kultiviert. Bis zur Ernte dauert es mehrere Monate. Die Fasern, die in Kapseln wachsen, werden für die Produktion geerntet, gereinigt, entkernt und nach Längen sortiert. In den Spinnereien entstehen Garne in verschiedenen Qualitäten. Daraus werden unterschiedliche Stoffe produziert. Nur lange Fasern dienen der Herstellung von Textilien. Kürzere nutzt die Industrie, um Zellulose zu gewinnen.

Welche Arten von Baumwolle gibt es?

Baumwolle

Was ist Pima Baumwolle?

Es gibt je nach Webart der Baumwollfäden und Herstellungsverfahren zahlreiche verschiedene Arten, beispielsweise ägyptische Baumwolle und Pima-Baumwolle. Beide sind für die Weichheit bekannt. Erstere wird gern für feine Bettwäsche genutzt. Letztere zählt zu den feinsten und längsten Baumwollfasern. Daraus werden gern hochwertige T-Shirts hergestellt. Sie ist weich, robust und die Farben auf den daraus gefertigten Produkten, die sich auf der Haut überaus angenehm und weich anfühlen, bleiben länger schön. Typisch ist auch der matte Glanz.

Was ist Supima Baumwolle?

Marken, die Pima-Baumwolle nutzen, können die Bezeichnung "Supima" verwenden. Das Label wird von der Organisation Supima vergeben. Um es zu erhalten, muss die angebaute Pima-Baumwolle 100%-ig rein sein. Supimabaumwolle ist die beste der Welt. Verglichen mit herkömmlichem Stoff ist sie doppelt so stark und demzufolge reißfester, behält aber ihre Weichheit bei. Supima begeistert mit dem höchsten Tragekomfort.

Was ist mercerisierte Baumwolle?

Beim Mercerisieren werden die Fasern verkürzt. Zum Einsatz kommt dafür hoch konzentrierte Natronlauge. Die Fasern quellen darin auf. Die Oberfläche wird größer und wirkt glatter. Mercerisierte Baumwollgarne werden veredelt. Die Stoffe erhalten einen seidigen Glanz und Touch. Einige Eigenschaften, wie die Festigkeit, Elastizität, Reißfestigkeit und Färbemöglichkeiten, werden verbessert. Das Verfahren ist sehr kostspielig und findet lediglich für hochwertige Textilien Anwendung. Das Hautgefühl ist sehr soft und angenehm.

Was ist Bio Baumwolle?

Baumwolle ist zwar eine reine Naturfaser, doch bei der weiteren Verarbeitung kommen viele verschiedene Chemikalien und Pestizide zum Einsatz. Um dies zu vermeiden, bieten diverse Hersteller Biobaumwolle an, die sich gut für Allergiker eignet. Verglichen mit dem herkömmlichen Anbau sind des Weiteren der Wasser- und Energieverbrauch deutlich geringer. Das Gleiche gilt für die CO2-Emissionen.

Mangelnde Nachhaltigkeit hat viele Konsequenzen:

  • Hoher Energieverlust und Wasserverbrauch
  • Boden und Grundwasser werden belastet
  • Herbizide und Fungizide fördern Artensterben

 

Beim Anbau der Biobaumwolle, bei der die Faserlänge kurz bis mittel ist und die biologisch angebaut wurde, sind Dünger und Pflanzenschutzmittel natürlich und der Wasserverbrauch wird reduziert. Chemische Pestizide und Düngemittel einzusetzen, ist verboten. Biobaumwolle verbraucht im Vergleich zu Konventioneller rund 89 Prozent weniger Wasser und 60 Prozent weniger Energie. Am besten handelt es sich um zertifizierte Biobaumwolle, beispielsweise von GOTS. Das Bio-Label bezieht sich somit nicht auf die Baumwollart, sondern auf den Anbau.

Nachhaltigkeit verbessern

Ein wichtiger Schritt Richtung mehr Nachhaltigkeit ist die alternative Bewässerung. Die Baumwollpflanzen können mittlerweile auch per Regen oder mithilfe benachbarter Seen und Flüssen versorgt werden. Ein weiteres Nachhaltigkeitsplus ist bei der SUPIMA-Pflanze die vielfältige Nutzung. Nicht nur die Fasern werden verwendet, sondern auch Baumwollsaatöl, das Futtermittel aus der Schale und Vieheinstreu aus dem Stängel werden verwendet.

Viskose und Baumwolle - was ist der Unterschied?

Die beiden Materialien haben viele ähnliche Eigenschaften, wie die Weichheit, denn sie bestehen aus Zellulose. Der entscheidende Unterschied ist jedoch, dass Baumwolle eine Naturfaser ist, während es sich bei Viskose um eine halbsynthetische Faser handelt. Die Festigkeit lässt bei Nässe nach. Bei der Baumwollfaser tritt das Gegenteil ein. Der Anbau der Zellulose in Baumwolle dauert einige Monate, während es bei der Herstellung von Viskose Jahre sind. Die Bäume erhalten eine chemische Bearbeitung, um während der Produktion die nicht benötigten Bestandteile zu entfernen.

Was wird aus Baumwolle hergestellt?

Kleidung aus Baumwolle

Der größte Anwendungsbereich liegt in der Textilindustrie. Rund 40 Prozent der Kleidungsstücke bestehen aus dem Naturprodukt. Aus den Garnen werden verschiedene Stoffe produziert, beispielsweise:

 

  • Bekleidung, wie Shirts, Jeans und Unterwäsche
  • Bettwäsche
  • Handtücher
  • Taschentücher
  • Heimtextilien
  • Segeltücher
  • Fischernetze
  • Planen und Zelte
  • Mediziner Bereich für Verbandsmaterial

 

Die Nutzung ist jedoch wesentlich vielfältiger. So gibt es beispielsweise auch Baumwollsamenöl, das als Nebenprodukt entsteht und unter anderem in Kosmetika verarbeitet wird. Aus den kurzen Baumwollfasern wird beispielsweise Papier hergestellt.

Was gibt es beim Kauf von Baumwollprodukten zu beachten?

Achte auf das Material, aus welchem das Produkt gefertigt wird, die Qualität des Stoffes und das Herkunftsland. Lasse die Nachhaltigkeit nicht außer Acht. Wegen möglicher Schadstoffe solltest Du Produkte mit einer Ökotex-Zertifizierung wählen und/oder auf Biobaumwolle zurückgreifen.

Wie wäscht, trocknet und bügelt man Baumwollstoffe?

Baumwollstoffe sind sehr pflegeleicht. Reine weiße oder helle Baumwollkleidung kannst Du bei bis zu 60 Grad in der Maschine waschen. Dunkle und farbige Textilien solltest Du separat und maximal bei 30 bis 40 Grad waschen. Sie vorher auf Links umzudrehen, schont die Farben. Baumwollkleidung trocknest Du am besten hängend auf einer Leine oder über einem Bügel. Schau auf dem Etikett, ob Du auch einen Trockner nutzen kannst. Achte beim Bügeln auf eine maximale Temperatur von 200 Grad. Bei stärkeren Falten kannst Du mit etwas Dampf arbeiten. Beachte dennoch die Hinweise auf dem Pflegeetikett. Damit Bauwollstoffe nicht so stark knittern, schleuderst Du sie am besten bei maximal 1.000 Umdrehungen.

Wie kann Baumwolle bearbeitet werden?

Baumwolle bearbeiten

Das Material ist ein sehr leicht zu verarbeitender Stoff. Zum Schneiden kannst Du zum Beispiel unseren Mr Beam Lasercutter verwenden und aus dem Naturprodukt vieles nähen, zum Beispiel:

  • Kissenbezüge
  • Vorhänge
  • Kleidung

Deiner Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt. Verwende ein Allesnähgarn und, je nachdem, wie stark der Stoff ist, eine Nadel mit 70 bis 80 Millimeter Stärke. Wichtig ist es, Baumwollstoffe zu versäubern, denn die offenen Kanten können ausfransen. Zudem solltest Du sie vor dem Nähen waschen. Damit verhinderst Du ein Einlaufen der fertigen Textilien.

Wie werden Baumwollprodukte richtig entsorgt?

Es gilt, Baumwollprodukte richtig zu entsorgen, damit sie wiederverwendbar sind oder recycelt werden können. Alte Kleidung kannst Du zu anderen Gebrauchsgegenständen umfunktionieren. Ansonsten gehört sie nicht in den Hausmüll, sondern in den Altkleidercontainer. Eine Ausnahme stellen stark verschmutzte Kleidungsstücke dar, zum Beispiel mit Ölflecken. Die Entsorgung im Altkleidercontainer ist kostenlos.

Fazit zur Baumwolle

Baumwolle Tücher

Baumwolle ist ein natürliches Produkt aus der Baumwollpflanze. Das Material ist robust, reißfest, weich, angenehm auf der Haut, kratzt nicht und überzeugt mit einer langen Lebensdauer. Die pflegeleichte Naturfaser hat sich inzwischen zum beliebtesten Textil der Welt entwickelt. Egal, ob für Kleidungsstücke, Bettwäsche, Handtücher, Heimtextilien oder Hygieneartikel, der Stoff ist multifunktional und aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Beliebte Baumwollsorten sind Pima-, Supima- und Biobaumwolle, idealerweise GOTS-zertifiziert. Erstere punkten mit außergewöhnlicher Qualität und Bio-Stoffe mit einem nachhaltigen Anbau, da im Gegensatz zum herkömmlichen Baumwollanbau keine chemischen Pestizide und Düngemittel eingesetzt werden dürfen.

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