In Zeiten des steigenden Bedarfs an nachhaltigen Materialien rückt Bambus immer weiter in den Vordergrund. Bambus ist daher nicht nur Hauptnahrungsmittel von Pandas, sondern auch immer attraktiver für uns Menschen. Als natürlicher und schnell wachsender Rohstoff wird er längst im Bauwesen, in der Möbelherstellung oder der Textilindustrie genutzt. Aufgrund seiner winterharten Eigenschaft ist er zudem immer häufiger in Gärten anzufinden. Doch was genau ist Bambus eigentlich, was macht ihn so besonders und wie solltest Du ihn am besten pflegen?
Was ist Bambus?
Bei den Bambusgewächsen (Poaceae) handelt es sich um eine ganze Gruppe von mehrjährigen, grasähnlichen Pflanzen, die primär in den Tropen und Subtropen wachsen. Besonders bekannt sind sie für ihre Wachstumsrate, die mit kaum einer anderen in der Pflanzenwelt zu vergleichen ist. So gibt es Arten, die innerhalb eines Jahres eine Höhe von acht Metern erreichen. Obwohl die Pflanzen oftmals als Bambusbaum bezeichnet werden, gehören sie tatsächlich zur Familie der Gräser und daher Halme genannt.
Welche Arten von Bambus gibt es?
Moso-Bambus
Insgesamt gibt es etwa 1.500 unterschiedliche Bambusarten, die in weiten Teilen der Welt zu finden sind. Zu den bekanntesten zählt der Moso-Bambus, welcher in China heimisch ist. Er zeichnet sich durch ein rasches Wachstum und seine Größe aus, weshalb er vorrangig als Baustoff oder zur Herstellung von Möbeln genutzt wird.
Schwarzer Bambus
Wie es der Name bereits vermuten lässt, ist der Schwarze Bambus aufgrund seiner Färbung eine Besonderheit. Seine untypische Optik trägt dazu bei, dass er inmitten der Bambusgewächse eine beliebte Zierpflanze darstellt.
Riesenschilfbambus
Interessanterweise stammt die größte Bambusart nicht aus Asien, obwohl hier die meisten Arten vertreten sind. Der Riesenschilfbambus erreicht eine Höhe von bis zu 30 Metern und kommt ursprünglich aus Südamerika.
Guadua-Bambus
Der Guadua-Bambus besticht hingegen durch seine außergewöhnliche Farbe sowie eine Haltbarkeit und hohe Flexibilität. Diese Eigenschaften sorgen in Kombination dafür, dass der Guadua bei der Herstellung von Möbeln besonders beliebt ist.
Darum sind Bambusgewächse nachhaltig
Die Nachhaltigkeit von Bambusgewächsen ist in erster Linie auf drei Eigenschaften zurückzuführen. Obwohl die Pflanzen ein immenses Wachstum an den Tag legen, benötigen sie nur wenig Wasser. Pro Tag und Quadratmeter genügen etwa zwei bis drei Liter aus. Darüber hinaus wachsen sie derart schnell, dass sie je nach Art innerhalb eines Jahres geerntet werden können. Kein anderer natürlicher Rohstoff kann solche Eigenschaften vorweisen. Abschließend sorgt die enorme Kohlenstoffaufnahme dafür, dass Bambusgewächse große Mengen an Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre aufnehmen und in Sauerstoff umwandeln. Wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge nehmen Bambuspflanzen etwa 35 Prozent mehr Kohlenstoffdioxid auf als Bäume. Bereits mit wenigen Bambuspflanzen im Garten kannst Du somit zu einer besseren Umwelt beitragen.
Nachhaltigkeit und Zertifizierungen von Bambus
Wenn Du beim Kauf von Objekten oder Produkten aus Bambus Wert auf Nachhaltigkeit legst, so kannst Du Dich an unterschiedlichen Zertifikaten orientieren, die dies gewährleisten. Namentlich sind vor allem Zertifikate der folgenden Organisationen wichtige Hinweise auf einen nachhaltige und umweltfreundliche Produktion:
- Forest Stewardship Council (FSC)
- Programme for the Endorsement of Forest Certification (PEFC)
- Global Organic Textile Standard (GOTS)
- OEKO-TEX Standard 100
- USDA Organic
Haltbarkeit und Festigkeit
Dass Bambus heutzutage als Material in unterschiedlichsten Branchen zum Einsatz kommt, ist sowohl auf seine natürliche Haltbarkeit als auch seine Festigkeit zurückzuführen. So sind die Fasern der Halme deutlich dichter und widerstandsfähiger als bei vielen Hölzern. Hinzu kommt die Tatsache, dass Bambusgewächse generell sehr feuchtigkeitsbeständig sind und Schimmel widerstehen. Setzt Du anstelle von Holz auf Bambus, entfällt die deutlich intensivere Pflege, die anfällige Hölzer aufweisen. Ist Holz einmal vom Schimmel befallen, so muss es in der Regel ersetzt werden. Zwar kann auch Bambus schimmeln, allerdings ist dies meist nur bei längerem oder dauerhaftem Kontakt mit Feuchtigkeit der Fall.
Pflege und Wartung von Bambus Produkten
Wenn Du Bambusobjekte in Deinem Haushalt pflegen möchtest, dann gilt es auch unterschiedliche Faktoren zu achten. Grundlegend ist es wichtig, dass die Oberfläche von Bambus regelmäßig gereinigt wird. Hierzu eignen sich sowohl feuchte Lappen als auch Schwämme, um Staub und Schmutz zu entfernen. Auf aggressive Reinigungsmittel solltest Du dabei allerdings verzichten.
Möbel oder andere Einrichtungsgegenstände aus Bambus sollten zudem an speziellen Orten positioniert werden, an denen sie vor direkter Sonneneinstrahlung und Hitze geschützt sind. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Halme austrocknen und porös werden.
Mithilfe von Ölen und Wachsen kannst Du Deinen Bambusobjekten zudem einen Schutz vor äußeren Einwirkungen sowie einen tollen Glanz verleihen. Spezielle Produkte zu nutzen ist wichtig, da die Pflege Bambusobjekten mit ungeeigneten Mitteln zu Beschädigungen führen.
Tipps zur Pflege und Anbau von Bambus
Möchtest Du selbst Bambusgewächse in Deinem Garten anpflanzen, kannst Du Dich an einigen Tipps orientieren, um ein bestmögliches Resultat zu erzielen. Die beim Pflanzen genutzte Erde muss unterschiedliche Eigenschaften erfüllen, um den Ansprüchen des Bambus gerecht zu werden. So hilf eine drainierte Erde dabei, dass Wasser schnell abläuft und die Wurzeln nicht zu feucht werden. Somit senkst Du das Risiko, dass die Wurzeln zu faulen beginnen und infolgedessen absterben.
Da auch kleine Bambusgewächse hohe Wachstumsraten aufweisen, muss der Boden nährstoffreich sein. Humusreiche Erde, beispielsweise aus Kompost, versorgt die Pflanzen mit den notwendigen Nährstoffen, die sie zum Wachsen benötigen. Im Zweifel kannst Du dem Wachstum mit einem ausgewogenen Dünger unter die Arme greifen.
Zu guter Letzt sind pH-neutrale Böden für ein gutes Wachstum wichtig. Ist der Boden zu sauer oder alkalisch, wird dies das Wachstum beeinträchtigen. Aus diesem Grund sollte die Erde einen pH-Wert zwischen sechs und sieben aufweisen.
Design und Ästhetik
Die natürliche Eleganz von Bambus trägt seit vielen Jahrhunderten dazu bei, dass sie sich in Asien und Südamerika einer besonderen Beliebtheit als Baustoff und Grundlage verschiedenster Möbel erfreuen. In der Wohnung oder dem Garten kannst auch Du mit Bambusobjekten gezielt Eyecatcher schaffen. Mit unserem Mr Beam Lasercutter hast Du zudem die Möglichkeit, Bambus mit Gravuren zu verzieren und ihn somit einzigartig zu machen.
Vor- und Nachteile von Bambus:
+ hohe Nachhaltigkeit
+ robust und widerstandsfähig
+ leicht und flexibel
+ Ästhetik
- anfällig für Insektenbefall
- empfindlich bei längerem Kontakt mit Wasser, Hitze oder direkter Sonneneinstrahlung
Zusammenfassung - das Material der Zukunft?
In der heutigen Zeit sind nachwachsende Rohstoffe ein wichtiges Gut. Bambus erfüllt sämtliche wichtigen Eigenschaften, um als nachhaltiger Bau- oder Werkstoff genutzt zu werden und bietet zudem ein hohes Maß an Ästhetik. Zugleich sind Bambuspflanzen pflegeleicht und winterhart. Selbst tiefe Minusgrade können den Pflanzen nicht schaden. All diese Eigenschaften werden in der Zukunft dazu führen, dass Bambus vermehrt ins Augenmerk von Industrie, aber auch Haushalten rücken wird.
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